Unser Architekt hat die Kostenschätzung so niedrig angesetzt, dass wir auf Grund der ersten Angebote schon Mehrkosten von über 20 % haben, obwohl wir schon auf einige gepalnte Positionen verzeichtet haben - und wir befürchten noch viel Schlimmeres. In wie weit muss der Architekt für diese Mehrkosten haften und ist dies überhaupt durchsetzbar?

Hallo Eisengelchen,

(keine Rechtsberatung!)

1. Kostenermittlungen
Sie sollten vor der Ausschreibung mindestens zwei Kostenermittlungen vom Architekten haben: eine Kostenschätzung und eine Kostenberechnung.

Wichtig ist bei allen Vergleichen, daß Sie immer das Gleiche vergleichen, also daß die Angebote auch für den gleichen Bauarbeitenumfang und die gleiche Ausführungsqualität ist, die in der Kostenschätzung geschätzt wurde.

2. Das Wesen der Schätzung
Architekten 'machen' keine Baukosten, sondern diese werden u.a. durch den regionalen Markt, den Baugrund u.s.w. bestimmt. Er kann anhand von Erfahrungen oder kommerziellen Datenbanken aber eine professionelle Schätzung erstellen und sollte dies auch sorgfältig und nachvollziehbar tun.

3. Toleranzrahmen
Es gibt für Schätzungen einen Toleranzrahmen; man spricht (jeweils im Verhältnis zu den tatsächlichen Kosten am Ende in der Kostenfeststellung) von 30% für die Kostenschätzung, 20% für die Kostenberechnung, 10% für den Kostenanschlag.
Idealerweise hat Sie Ihr Architekt anfangs hierüber informiert und Ihnen die Entscheidung überlassen, ob und wie viel 'Luft' bzw. 'Sicherheit' Sie einbauen möchten.

4. Was tun:
Ich bin so frei, auf mein letztes Posting in diesem Unterforum vom 12.1., dort auch Punkt 4, zu verweisen.

Ich wünsche Ihnen jedenfalls die nötigen Nerven und daß Ihr Vorhaben gelingt.
R. Kürbitz

Oh wir ärgern uns auch gerade mit einer völlig untertriebenen Kostenschätzung herum. Ich hatte das Gefühl dass er den Betrage gewürfelt hat, denn so eine Einschätzung kann ich mir selbst auch geben ...

Und nein, ich will nicht alle Architekten schlecht machen, auf keinen Fall. Aber der Punkt mit der Kostenschätzung scheint oft zum Problem zu werden. Vielleicht verlassen sich Herr und Frau Häuselbauer auch zu sehr auf die genannten Zahlen?

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Die Kunst liegt nicht darin, etwas zu bekommen, sondern es auch noch zu wollen, wenn man es hat.