Hallo Forummitbenutzer

Ich hab da mal ne Frage und zwar wie Hoch ist der enthaltene Gewinnanteil am Honorar?!? Klar weis ich dass es von den verschiedensten Dingen wie Effektivität und der gleichen abhängt (@fdoell ^^) aber irgendjemand hat sich das ja mal ausgedacht und wird dafür auch einen Prozentsatz angenommen haben. Oder anderst herum gefragt wo liegen eure Erfahrungen damit zwischen 5 und 10% ; 10 und 20%

Gruß potti

Hallo Potti,

ich glaube, du bringst da einiges durcheinander (oder deine Fragestellungen sind etwas konfus).

quote:

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.......aber irgendjemand hat sich das ja mal ausgedacht und wird dafür auch einen Prozentsatz angenommen haben.

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quote:

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Oder anderst herum gefragt wo liegen eure Erfahrungen damit zwischen 5 und 10% ; 10 und 20%

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Hallo bento!!

Ja klar möcht ich von dir keine Zahlen hören, jedoch würde mich eben der Prozentsatz interessieren. Ich bin auch kein Architekt oder Ingenieur bin Student und im Rahmen meiner Arbeit würde mich das brennend interessieren!
Ein Gerichtsurteil hat den Prozentsatzt zum beispiel auf 5% abgeschätzt , siehe folgenden link.

http://www.dnoti.de/DOC/2008/i21u239_06.pdf

Wäre über weitere Information sehr dankbar

Gruß potti

Hallo nochmal,

Ihr Wunsch nach einfachen Antworten ist angesichts Ihres Status (noch am formellen lernen) verständlich, aber angesichts der komplexen Lebenswirklichkeit nicht zu befriedigen. Es gibt nur Annäherungen, und je mehr Antworten Sie bekommen, umso mehr Fragen tun sich auf. Wir lernen deshalb alle auch heute noch dazu.

Das Gericht in dem von Ihnen genannten Urteil hat den Gewinn nicht mit 5% abgeschätzt, sondern bewertet. Das ist ein großer Unterschied, den Sie vielleicht einmal mit Ihrem Baurechtsprofessor diskutieren sollten. Wesentlich ist, dass das Gericht sich ncht mit der konkreten Situation in einem Büro befasst hat, sondern eine Annahme getroffen hat (auf welcher Grundlage auch immer) und diese in sein Urteil einfliessen ließ.

Noch einmal zum Gewinn: das Projektergebnis eines einzelnen Projektes kann nach meinen Erfahrungen ca. bei +40% bis -40% liegen, bezogen auf übliche Verrechnungsstundensätze. Der Gewinn eines Untenehmens richtet sich aber nach der Summe aller Projektergebnisse und vieler anderer Faktoren. Nicht umsonst gibt es Buchhalter, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, die den Gewinn erst nach umfangreichen Ermittlungen benennen können.

Die ursprünglichen HOAI-Tabellen wurden nach der Befragung verschiedener Auftraggeber und Auftragnehmer, mit welchem Honorar sie denn auskömmlich rechnen könnten, erstellt. Dabei gibt es zwei Aspekte, die hervorzuheben wären:

1. Das Honorar für die Technische Ausrüstung wurde bei einem großen Kölner Ingenieurbüro mit entsprechendem Verwaltungsoverhead erfragt, die natürlich auch einen Gewinn machen wollten. Deshalb sind die Honorare für die Technische Austrüstung vergleichsweise höher als die für andere Planungen, deren "notwendige" Honorare z.T. bei öffentlichen Auftraggebern erfragt wurden.

2. Die Anforderungen an Planungen sind heutzutage angesichts möglicher Immissions- und Umweltbelastungen, aber auch Werkstoffe und der zu berücksichtigenden langjährigen Betriebskosten von Anlagen angesicht schwer abzuschätzender zukünftiger Energiepreise usw. deutlich gestiegen. Was vor 20 Jahren noch als Genehmigungsplanung durchging, ist heutzutage allenfalls ein Vorentwurf (mal grob gesagt).

Die erzielbaren wirtschaftlichen Projektergebnisse sind deshalb (und auch wegen Baupreisen, die bei weitem nicht so schnell stiegen wie die Gehaltsforderungen der Mitarbeiter) in den letzten Jahren immer weiter gesunken. Ein Gutachten vor einigen Jahren ergab, dass die Honortafelwerte um mindestens 25% angehoben werden müssten, um denselben Ergebnisstand wie bei der Einführung der HOAI zu erhalten. Nach einigen weiteren Jahren (bei der die Zahl eigentlich 30% lauten müsste) sind wir nun 2009 bei einer 10%igen Erhöhung angelangt. Die Ergebnissituation wird sich bei Anwendung der neuen HOAI für einige Projekte evtl. also etwas verbessern, kann sich aber wegen neuer Randbedingungen in anderen Bereichen (vielfältiger Art, lesen Sie mal die neue HOAI im Vergleich mit der bisherigen!) auch deutlich verschlechtern. Eindeutige Antworten gibt es auch da nicht.

Zum Abschluss: wenn Sie wirklich lernen wollen, müssen Sie sich mit den Details befassen und nicht politiker- und journalistenmäßig mit Halbwissen und groben Fakten versuchen, Argumente zu erschlagen. Soweit der unerbetene, aber m.E. notwendige Rat von mir.

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Herzliche Grüße
Friedhelm Doell
Beratender Ingenieur
HOAI-Sachverständiger
www.doellconsult.de