Frage :
Kann eine Honorierung LPh. 6 bzw. LPh. 7 HOAI nach unterschiedlichen Kostenanschlagssummen erfolgen ?

Fallbeispiel :
Angebotssumme nach Ausschreibung z.B.
netto 100.000 EUR

Vergabe nach Beratung mit Auftraggeber unter
Einbeziehung von Alternativen aus der Aus-
schreibung und/oder Leistungsminderungen
bzw. Leistungsmehrungen
z.B. netto 93.000 EUR (Fall1) oder 106.000 EUR (Fall 2)

Abrechnungsbeispiel :
Fallsituation 1 für den Kostenanschlag=
LPh. 6 mit 100,000 EUR, LPh. 7 mit 93.000 EUR

Fallsituation 2 für den Kostenanschlag=
LPh. 6 mit 100.000 EUR, LPh. 7 mit 106.000 EUR

jeweils als Ansatz für die anrechenbaren Kosten. Es gilt die alte HOAI
Das jeweils durchgängig über sämtliche Vergabeeinheiten / Gewerke

Kann der Architekt in dieser Form differenzierend abrechnen ?

Guten Tag,

nach alter HOAI ist der Kostenanschlag Grundlage der anrechenbaren Kosten für die LPH 5 bis 7 (Gebäudeplanung). Dabei handelt es sich um den Kostenanschlag, der mit Abschluss der LPH 7 vorliegt. Nicht Bestandteil dieses Kostenanschlags als Grundlage der anrechenbaren Kosten sind Nachträge, die nach der Vergabe entstehen (BGH-Urteil VII ZR 14/09 vom 05.08.2010).
Damit ist klar, dass es für die LPH 6 und 7 keine unterschiedlichen Kostenanschläge geben kann, sondern das Honorar auf der Grundlage der zum Abschluss der LPH 7 geschlossenen Verträge, deren Vertragssummen im Kostenanschlag zusammen gestellt werden, zu berechnen ist.

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Viele Grüße

Architekt Dipl.-Ing. Frank Hempel

Sachverständiger für
Honorare für Leistungen der Architekten und Ingenieure
Ausschreibung und Abrechnung nach VOB

http://www.hoai-aktuell.de
http://www.architekt-hempel.de

Sehr geehrter Herr Hempel,

herzlichen Dank für die schnelle, klare und unmißverständliche Antwort.
Sie haben mir weitergeholfen.

Mit freundlichem Gruß
jkn 120