Werte Forumsteilnehmer,

es gibt eine neue DIN 276.

Handelt es sich in der HOAI 2013 um eine statische oder dynamische Verweisung auf die DIN 276 Fassung 12/2008, also ist die neue DIN überhaupt anzuwenden?

Gibt es dadurch Änderungen, z. B. bei den anrechenbaren Kosten oder Leistungen?

Ihr Mitglied

Die HOAI 2013 verweist statisch auf die DIN 276-1:2008, d.h. Kostenermittlungen sind als Grundleistung nach dieser Norm zu erstellen, sofern die HOAI das in den Grundleistungsbeschreibungen vorsieht.

Anwenden kann man die neue DIN 276:2018, allerdings sieht sie neben anderen Kostengliederungen auch bei der Kostenschätzung und Kostenberechnung jeweils eine tiefere Gliederungsstufe vor (was eine deutliche Mehrleistung gegenüber den Grundleistungen der HOAI darstellt) und erweiterte Inhalte (z.B. jeweils auch bereits aufgelaufene Kosten bzw. beim Kostenanschlag auch Kostenprognosen bei angearbeiteten Leistungen) sowie mehrfache Kostenanschläge im Projekt.

Im übrigen ist die neue DIN zwar eingeführt, aber deswegen noch lange keine allgemein anerkannte Regel der Technik. Dazu müsste sie in der Praxis bewährt und von der überwiegenden Mehrzahl der fachlichen Anwender als üblich angesehen werden. Da sind wir noch weit weg von.

Zur neuen DIN 276:2018 siehe ausführliche Beschreibungen in [url=https://www.forum-verlag.com/alle-produkte/bau-immobilien/bau-und-architektenrecht/5761/die-neue-honorarordnung-fuer-architekten-und-ingenieurleistungen-2013]HOAI-Handbuch des Forum-Verlags[/url] (im September 2019 auch mit einem Beitrag zu Vorschlägen bzgl. der Honorierung bei Anwendung der neuen Norm) oder in kürzerer Fassung in "Der Bauleiter" (Mai 2019) oder wortgleich in "Quartier" (Juni 2019).

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Herzliche Grüße
Friedhelm Doell
Beratender Ingenieur
HOAI-Sachverständiger
www.doellconsult.de

Vielen Dank für die aufschlussreichen Hinweise.