Hallo,
ich bin auch neu hier, habe mir gerade einiges im Forum durchgelesen und musste feststellen, dass man mit einer gut gestellten Frage hohe Chancen auf gute Antworten hat.

Mein Fall:

Ich habe mich auf Empfehlung an einen Architekten gewand, um ein EFH zu bauen. Konkrete Wünsche, Anforderungen sowie Skizzen wurden im ersten Termin gezeigt und besprochen sowie auch das Grundstück mit seinen Besonderheiten besprochen und vor Ort angeschaut. Es wurden die einzelnen Meilensteine zur Vorgehensweise beim Bauen mit einem Architekten besprochen. Es wurde kein Vertrag geschlossen, keine Gebührenordnung vorgelegt. Vielmehr hieß es, daß diese Gespräche noch kostenfrei wären, sobald aber konkret nach einem Plan weitergemacht werden soll und die Vermessung beauftragt wird, fallen Kosten an, die in Rechnung gestellt werden. Der Architekt erstellte drei unterschiedliche Konzepte mit jeweils ein oder zwei Grundrisszeichnungen. Daneben brachte er noch unsere eigene handschriftlich gezeichnete Idee in einen Plan.

Seine Konzepte passten größtenteils aber nicht mit unseren Anforderungen überein. Das ist sicherlich nicht unüblich in der Findungsphase. Allerdings haben wir dann unsere Anmerkungen mitgeteilt, um diese Alternativen zu treiben, sogar schriftlich, um es ihm einfacher zu machen. Teilweise wurden unsere Vorgaben aber anschließend gar nicht berücksichtigt. Zwischenzeitlich unterhielten wir uns über unser eigenes Konzept und einen Entwurf des Architekten als mögliche Alternative. In einem der letzten Termin wurde eine weitere, fortentwickelte Version unseres Vorschlags und des Architektenvorschlags vereinbart. Diese wurden aber doch nicht im nächsten Termin gezeigt, sondern die andere des Architekten, was uns irritierte. Der Grund des Architkten war es nach seiner Aussage, daß er uns von seinem Konzept überzeugen wolle. Sowas ärgert mich! Trotzdem haben wir weitergemacht.

Besonders ärgert uns auch, daß wir darüber hinaus nun zum wiederholten Maße einen Entwurf mit den besprochenen Änderungen zugesagt bekommen haben, aber dann doch nicht vorgelegt bekommen haben bzw. nur kleine Teile geändert worden sind. Kein zwischenzeitlicher Hinweis, daß es Gründe gibt, die dagegen sprechen. Wir haben eher den Eindruck, daß er auf zu vielen Baustellen tanzt, nicht genug Zeit hat und einiges von dem Besprochenen vergißt. Ich fühle mich nicht ernst genommen und glaube, daß die Arbeit bisher nur so nebenbei gelaufen ist.

Alles in allem fühlen wir uns nicht besonders gut aufgehoben und beraten. Wir haben auch schon gegenüber dem Architekten geäußert, daß wir ein Stück weit enttäuscht sind, was dann schnell übergangen wurde. Verstehen Sie mich nicht falsch, wir sind alle Menschen und auf dem Bau läuft es nicht immer am Schnürchen, das glauben wir zu wissen. Aber so kann es auch nicht laufen.

Als Konsequenz überlegen wir nun, dem Architekten zu sagen, daß wir nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten wollen. Wird dann ein Honorar (nach Leistungsphase 1 oder 2) fällig? Mein Verständnis ist Nein. Ich würde mich aber sehr über Ihre fachliche Sicht freuen. Vielen Dank!