Füßchen
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Honorarschlussrechnung für Phase 1 - 4, aber nur 1 - 2 teilweise geleistet
Hallo,
wir brauchen dringend Tipps und Ratschläge, wie mit "unserem " "Ex-Architekten" und seiner Rechnung umzugehen ist.
Ende 2009 rief uns der Architekt an, um uns bei der Suche nach einem Grundstück zu helfen. Er habe beim Tennisspielen gehört, wir würden ein Grundstück suchen. Nach einem Treffen bot er uns wieder an, Grundstücke für uns zu suchen und uns zu zeigen - als kostenlosen Service, dafür hätte er aber gerne den Auftrag. Beim nächsten Treffen sahen wir uns Grundstücke an (einige von uns, einige vom Architekten gesucht). Eins der Grundstücke, die wir gefunden haben, wollten wir dann bebauen. Wie verabredet bekam der Architekt die Vollmachten für die Leistungsphasen 1 - 4. Wir gaben ihm einen von uns laienhaft gezeichneten Bauplan und eine Liste mit Ausstattungswünschen / Eigenleistungswünschen sowie die Eingrenzung des Budgets. Nach 4 Wochen wollte uns der Architekt einen Vorplanungsvorschlag mit einer Kostenchätzung für das Finanzierungsgespräch zukommen lassen. Dafür mussten wir ihm noch etwas hinterher telefonieren. Was wir bekamen, war eine Skizze ohne Raummaße oder Außenmaße des Hauses, die GAR NICHTS mit unserem Plan und unseren Wünschen gemein hatte. Das Haus war 4m eingekürzt, dafür 100.000€ teurer als unsere Höchstgrenze war. Da keine Kubik-oder Quatratmeter des Hauses berechnet waren und auch keine Kubik- oder Quadratmeterpreise angegeben waren, musste beim Finanzierungsgespräch fleißig gerechnet werden mit dem Ergebnis, dass uns geraten wurde, uns besser von den Architekten zu trennen, da ihnen noch nie ein so teurer Kubikmeterpreis eingereicht wurde. In einem klärenden Gespräch konnte uns der Architekt seine Kostenschätzung nicht begründen oder Einsparvorschläge machen. Er berief sich auf Erfahrungswerte. Wir verwiesen wiederholt auf den von uns gezeichneten Plan, unsere Wünsche und unser Budget und fragten, ob er zu diesen Konditionen unser Wunschhaus planen könne. Diese zweite Chance wollten wir ihm geben. Die zweite Skizze kam unseren Wünschen etwas näher, war aber immer noch nicht das, was wir wollten (wir waren sehr konkret) und er lag wieder weit über unserem Budget. Seine beiden Skizzen waren im Maßstab 1:100, ohne Details, Strom, Licht usw. Er hatte noch den Lage- und Kanalplan des Grundstücks besorgt. Das waren die Architektenleistungen zum Zeitpunkt unserer Kündigung. Es war klar, dass er unsere Pläne nicht umsetzte, auch nach mündlichen und schriftlichen Ausführungen nicht und unser Budget bei Weitem überstieg.
Nun hat er uns die Honorarschlussrechnung geschickt. Er hat die Leistungsphasen 1 - 4 abgerechnet und verlangt 13.000!! Unserer Meinung nach hat er lediglich Phase 1 und 2 erbracht, und die nicht vollständig. Wir haben das Ganze der Schlichtungsstelle der Architektenkammer vorgelegt. Die kamen nach der Stellungnahme des Architekten zu dem Schluss, dass wir "gegensätzlicher Auffassungen die Leistungen betrefend" seien. Das hat uns also bei einer Schlichtung auch nicht weiter geholfen. Der Architekt hat uns nun eine Mahnung geschickt und als "Entgegenkommen" einen Pauschalbetrag von 11.000€ mit Frist in Rechnung gestellt. Auch dieser Betrag erscheint uns bei Weitem zu hoch.
Nun meine Frage: Wie können wir feststellen, zu wieviel Prozent er die Leistungsphasen 1 und 2 erbracht hat? Phasen 3 und 4 sehe ich nicht erbracht. Genehmigungsplanunf mit einem nicht abgesprochenen Plan?!? Auch seine Hilfe bei der Grundstückssuche hat er mit über 1000€ in Rechnung gestellt, obwohl sie seiner Aussage nach ein kostenfreier Service war. Darf er die Hilfe nun in Rechnung stellen?
Wir wollen ihm nun eine Aufstellung mit erbrachten und nicht erbrachten leistungen und dem unserer Meinung nach gerechtfertigten Honorar zuschicken. Wir bezweifeln allerdings. dass es noch zu einer außergerichtlichen Lösung kommen kann. Kann mir jemand sagen, welches Honorar für 2 Zeichnungen / Skizzen und 2 Kostenschätzungen, Lage- und Kanalplan besorgen ein faires Honorar wäre? Laut HOAI-Rechner kommen wir bei einer Brutto-Bausumme (die von ihm geschätzte, viel zu hohe und 110.000 € über unserem Budget liegende!) von 410.348€ bei nicht voll erbrachten Phasen 1 und 2 auf etwas über 3.000€. Kann mir jemand sagen, ob das in etwa hinkommt?
Und eine weitere Frage habe ich noch: Ist eine Datenschutzverletzung (Zusendung der Baufinanzierung Dritter mit persönlichen Daten) ein wichtiger Kündigungsgrund? Nach der Aktion war das Vertrauensverhältnis letztlich vorbei. Wir wollen jedenfalls nicht, dass unsere Daten bei Dritten landen. Nichtsdestotrotz haben wir die 5% für nicht erbrachte Leistungen einberechnet.
Wir würden uns über Tipps, Meinungen und Hinweise sehr freuen!
Viele Grüße
Füßchen
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