Hallo zusammen,

ich hätte ein Frage zu §32 Satz (2):
Wenn der Planer sowohl für die Objektplanung als auch die Technische Ausrüstung den Planungsauftrag hat, kann er bei der Objektplanung die TGA-Kosten entsprechend den Regelungen anrechnen, oder muss er?

Mit freundlichen Grüßen,
Florian Funk

In § 32 Satz 1 heißt es "anrechenbar sind ... die Kosten der Baukonstruktion", in Satz 2 "anrechenbar ... sind auch die Kosten der Technischen Anlagen ...". Da es nur wenige Planer geben dürfte, die freiwillig auf Honorar verzichten, geht es dem Verordnungsgeber hier vor allem darum, den Integrationsaufwand der Technischen Ausrüstrung angemessen zu vergüten, vgl. http://www.hoai.de/forum/viewtopic.php?TopicID=1120&page=0#4110.

Zu beachten ist dabei, dass der 2. Absatz eine Abzugsformel darstellt, was der Grund für die getrennte Anführung der beiden Kostengruppen sein dürfte: denkbar wäre es ja auch, die gesamten Herstellkosten immer voll anrechenbar zu machen. Da der Integrationsaufwand der TA jedoch nach Ansicht des Verordnungsgebers irgendwann nicht mehr im gleichem Maße wie die Kosten steigt, wird die ak-Honorar-Kurve ab einem bestimmten Punkt geknickt, indem die Kosten der TA nur noch hälftig angesetzt werden.

Sie können davon ausgehen, dass mit "sind anrechenbar" gemeint ist "sind anzurechnen", denn wenn es dem Planer oder dem Auftraggeber überlassen bliebe, die genannten Kosten anzurechnen oder auch nicht, wäre das dem Sinn und Zweck der HOAI zuwiderlaufend und die gesamte Rechtsprechung bis zum BGH zur Mindesthonorarsatzunterschreitung unsinnig und hinfällig. Und das wollen wir doch diesem höchsten deutschen Gericht für solche Angelegenheiten nicht unterstellen, oder...?

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Herzliche Grüße
Friedhelm Doell
Beratender Ingenieur
HOAI-Sachverständiger
www.doellconsult.de

OK, vielen Dank für die Antwort. Ich sehe das genauso und halte es so auch für richtig und sinnvoll - nur sicher war ich mir eben nicht...

Mit freundlichen Grüßen,
Florian Funk