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Medel2008
Level: Jr. Member
Beiträge: 1
Registriert seit: 20.08.2012
IP: Logged
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Architektenleistung in allen Belangen nicht duldbar!
Hallo zusammen,
unser Problem macht mir momentan wirklich große Sorgen!
Im letzten Jahr haben wir in Betriebsgebäude über einen Architekten gebaut. Mit diesem waren wir sehr zufrieden.Er hat sich um alles gekümmert, Kosten verglichen, Angebote eingeholt, alles im Rahmen gehalten, Muster besorgt, Bauüberwachung TOP, Beratung klasse, alles super.
Weil dies alles so gut geklappt hat, haben wir mit diesem auch unseren Neubau geplant und ihm "beauftragt" (Es wurde kein Vertrag geschlossen und keine Kosten festgelegt, Termine hierfür hat er immer wieder verschoben und immer gesagt wir werden uns schon einig usw.)
Schon bei der Planung wurde von mir oft gefragt, wo einsparpotential ist, was wir sparen wenn das Haus einen Meter kürzer wird usw. Er hat uns immer wieder abgewimmelt das würde nicht ins Gewicht fallen usw. Sonderideen von ihm - wie extra hohe Raumhöhen, höhere Türen, Schiebetüren die in die Wand fahren usw. haben wir zum Glück abgelehnt, obwohl dass alles "NIX ausmachen würde".
Der Plan stand dann fest und wir wollten sofort die Ausschreibungen verschicken (Dezember) Raus gingen diese erst im März, und dann nur an 3 Baufirmen, von denen nur eine noch Kapazitäten hatte und wir dann diese nehmen mussten! Außerdem wurde mit KS gebaut, ich wollte Ziegelstein, meinte er, das macht nur beim Rohbau was aus, sonst nichts. Jetzt wissen wir dass die Dämmung usw auch noch hinzu kommen, was uns niemand gesagt hat.
Die Bauarbeiten gingen dann sehr schleppend voran, höchstens, allerhöchstens 1 x die Woche kam er auf die Baustelle, Fehler haben wir festgestellt und diese lagen dann auch noch in der Nichtumsetzung unserer Änderungswünsche in den Plänen (die noch 3 mal per Telefon nachgehalten wurden). Die Baufirma arbeitete mit 2 Bauarbeiten, schlampig, alles war voller Müll usw., der Architekt kümmerte sich um nichts. Die Arbeiten der Baufirma sollten 1/4-Jahr schneller fertig sein als es letztendlich gewesen ist. Sämtliche Arbeiten wurden einfach immer vom Architekt noch zusätzlich beauftragt, ohne unsere Kosten mit zu kalkulieren usw. Fenster wurden falsch ausgeschrieben, so dass hier eine neue Wartezeit von 7 Wochen auf uns zu kam.
Großausschreibungen wir Sanitär und Elektro (100.000 €) haben wir komplett selber gemacht. Das einzige war der Rohbau, der Estrich, Dach und Fenster. Und dies wie gesagt auch alles schlampig bzw. wurden nur 2 Angebote eingeholt.
Unser Kostenrahmen ist explodiert und jetzt müssen wir an Sachen sparen, die wir uns nie hätten träumen lassen.
Er hatte jetzt ein Angebot für den Innenputz (die Ausschreibung ging in der 1. Augustwoche raus, in der zweiten sollten die Firmen anfangen) wieder wurden nur 2 Firmen angeschrieben, er meinte wenn wir schnell handeln kriegen wir alles für 37.000 €. Ich hab mir andere Angebote eingeholt, bzw. bin ich noch drüber, und ich hab jetzt welche für 31.500 €! Das ist doch ein Witz ! Wer weiß was wir schon für Geld sinnlos ausgegeben haben...
Wir wollen jetzt den Rest selber machen, den "Vertrag" mit ihm kündigen.
Wie viel Honorar würde ihm jetzt zustehen?
Was würden Sie uns raten wie wir weiter vorgehen sollten?
Freundliche Grüße
M
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20.08.2012 at 08:35 Uhr |
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fdoell
Level: Moderator
Beiträge: 2442
Registriert seit: 10.01.2003
IP: Logged
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Re: Architektenleistung in allen Belangen nicht duldbar!
Bei Ihnen ist wohl sehr viel schief gelaufen - sowohl auf Seiten des Planers als auch auf Ihrer. Das alles aufzuzählen, würde hier wohl etwas den Rahmen sprengen. Wenn Sie da genaueres wissen möchten, empfehle ich z.B. das Studium dieses Forums über die Stichwortsuche oder auch ein paar Büchlein zum Thema "was macht der Bauherr und was der Planer bei einem Bauvorhaben". Auch da finden Sie jede Menge Literatur, wenn Sie z.B. im Internet nach ein paar Stichworten suchen.
Da dies aber ein HOAI-Forum ist, doch eine Antwort auf Ihre Frage, wieviel dem Planer zusteht, wenn Sie ihm kündigen: wenn der Kündigungsgrund beim Planer liegt, bekommt er das Geld für die erbrachten Leistungen, wenn er nicht beim Planer liegt, bekommt dieser darüber hinaus noch als Entschädigung die Differenz bis zum Honorar für die bereits beauftragten Leistungen abzüglich seiner ersparten Aufwendungen. Soweit die Rechtslage; was das genau bei Ihnen bedeutet, muss man im einzelnen püfen.
Beachten Sie bitte aber auch, dass die Haftung des Planers schierig abzugrenzen ist, wenn Sie jetzt kündigen. Das kann Sie - falls Sie die in Anspruch nehmen wollen oder müssen - teuer zu stehen kommen, weil Sie evtl. in Beweisnot kommen, dass der Planer für etwas zuständig war.
____________________________
Herzliche Grüße
Friedhelm Doell
Beratender Ingenieur
HOAI-Sachverständiger
www.doellconsult.de
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21.08.2012 at 07:34 Uhr |
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