In 2007 haben wir als AG mit Planern einen HOAI-Vertrag nach HOAI 2002 geschlossen.
Vertragspassus ist, dass nach den jeweils geltenden Tafelwerten der HOAI abgerechnet wird.
Bis 2015 wurden Planungsleistungen in vielen Bereichen (Gebäude, Freianlagen, Ingenieurbau, Tragwerksplanung...) in den Lph 1-4 bis einschl. Genehmigungsplanung erbracht. Es wurden bis 2015 mehrere Kostenberechnungen aufgrund von Planungsänderungen und mit Preisanpassungen aufgestellt.
Ist es HOAI-konform, dass die komplette Planungsleistung auf Basis der letzten Kostenberechnung schlussgerechnet wird?
Da wurden fairerweise die Tafelwerte der HOAI 2009 zugrundegelegt.

Die Frage lässt sich nicht exakt beantworten, denn die HOAI definiert Honorare nur für Grundleistungen, nicht für Änderungen.

Wenn Lph. 1-9 nur auf Basis der letzten Kostenberechnung abgerechnet wird und sonst keine Honorare für Änderungen anfallen, kann das eine sehr faire und für den AG günstige Abrechnung darstellen.

Üblicherweise gilt: bei Änderung wird ein Honorar bis zur Änderung, ein Honorar für die Änderung und ein Honorar ab der Änderung berechnet.

Ein Beispiel: Wenn Sie ein Haus für 500.000 € planen lassen, dann eine Umplanung anordnen, welche Bauteile im Wert von 200.000 € lässt wie sie sind und solche im Wert von 300.000 € neu definiert, kostet das neue Bauwerk immer noch 500.000 €. Wenn dafür nur ein Planungshonorar auf der Basis von 500.000 € Baukosten bezahlt wird, wurde die ganze Umplanung kostenfrei erbracht.

[Edited by fdoell on 09.02.2020 at 09:13 Uhr]

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Herzliche Grüße
Friedhelm Doell
Beratender Ingenieur
HOAI-Sachverständiger
www.doellconsult.de

Bestimmte Änderungen (wie geänderte Unterlagen Planfeststellung) wurden nach Vereinbarung über Pauschalen abgerechnet.

Wenn zu den Änderungszeitpunkten Zwischenabrechnungen des jeweiligen Leistungsumfangs aufgestellt worden wären,
wäre die Planungsabrechnung zumindest nachvollziehbarer.