Kann das sein?

Am 26.9.03 bot mir ein beruflich bekannter Architekt ein Gespräch an. Wir trafen uns für vielleicht drei Stunden in seinem Büro. Er brachte auch seinen Kollegen mit in das Gespräch.
Es ging um unseren Neubau, bei dem wir einen Generalunternehmer zu beauftragen suchten. Wir gingen die von dem Architekten bereits erstellten Standard-Haustypen durch und überlegten gemeinsam die Konstellation einer möglichen Zusammenarbeit. Das Arch-Büro ist unter dem gleichen Dach wie die Schwestergesellschaft, eine Projektentwicklungs-Bauträger-KG-Gesellschaft. Jene hat auch selber bereits GU-Projekte abgewickelt. In dem Gespräch wurde eine Zusammenarbeit angeboten, in der der Architekt die Planung erbringt und einen dritten GU an uns vermittelt. Abschliessend besuchten wir noch eine Baustelle, auf der wir ein Objekt des Arch.-Büros, realisiert durch einen externen GU besichtigten.

Per e-mail wurde mir im Anschluß an das Treffen noch ein Honorarangebot für Architektenleistungen angeboten, das jedoch nie bei mir eintraf.

Im Herbst liessen wir uns über die Zusammenarbeit dann von einem anderen GU (Planung+Bau) beraten und schlossen schließlich mit einem dritten GU dann einen Vetrag. Unser Haus steht inzwischen im Rohbau.

Mitte vergangener Woche ruft mich der erstgenannte Architekt an und unterhält sich über dienstliche Dinge. Dann auf einmal fragt er nebenbei nach meinem privaten Bauvorhaben. Ich schildere ihm, dass wir über einen anderen GU im Rohbau stehen.

Am 14.8.04 flatert uns eine Rechnung über 890 EUR für 10 Stunden Beratung nach HOAI für die Beratung eines geplanten Neubaues zu. Wir haben weder etwas unterschrieben, noch über entstehende Kosten gesprochen. Aus meiner Sicht ging es also um ein Akquisitionsgespräch. Wir suchten zu klären, in welcher GU-Konstellation, zu welchen groben Preisen und mit welchen Entwürfen man zusammenarbeiten könnte.

Liegt hier überhaupt eine Grundlage für einer Rechnungstellung vor?
Wie kann ich mich verhalten?

Herzlichen Dank für Ihre Stellungnahme!!!

Auch wenn das Vorgehen nicht nett ist (Gesprächsangebot vom Architekten ohne Hinweis auf entstehende Kosten: Das BGB ist zu prüfen), handelt es sich hier um ein Beratungsgespräch. Ohne schriftliche Vereinbarung dürfen nur die Mindestzeithonorare zzgl MwSt berechnet werden; Nebenkosten bedürfen Einzelnachweise. Das Zeithonorar beträgt 38 EUR für den Arch. und 31 EUR für techn. MA. Grüße