Tag, KollegINNen

Wie wir alle wissen, gibt es unterschiedlich lukrative Leistungsphasen.
Mein Bauherr möchte mich nicht mit dem Ballast der Bauleitung quälen, sondern mir Gutes tun. Es droht Beauftragung mit den Leistungsphasen 1 bis 4 in der Honorarzone 4-Mittelsatz.
Unabhängig von sonstigen rechtlichen Gesichtspunkten (Haftung!) frage ich mich, ob ich Ihm seine Entscheidung durch ein kleines finanzielles Entgegenkommen erleichtern darf?

Es geht mir nicht um das Schleifen der HOAI - es geht in diesem Fall um einen legalen Ausgleich beiderseitiger Interessen. Den Bauherren, der sich gegen einen Rabatt wehrt, habe ich noch nicht gesehen, ich kämpfe genug um auskömmliche Honorare.

Ich gebe aber auch unumwunden zu, daß ich in diesem Fall überlege, etwa 5% Rabatt zu gewähren, weil ich damit immer noch besser gestellt bin, als mit 100%-Beauftragung der LPH 1-8. Jedenfalls ist der Stundenlohn erheblich besser als bei Vollbeauftragung.

Der Rabatt soll als Rabatt ausgewiesen sein, nicht als Verschlechterung der Honorarzone.

Ist das ok?

Lieber Kollege Maultasche,

wir wissen es, Sie wissen es, der Bauherr weiss es vermutlich auch, oder? Mindestsätze sind Mindestsätze, die Sie nicht unterschreiten dürfen.

Warum wollen Sie denn Geschenke verteilen, um den Auftrag zu kriegen? Die HOAI ist eine Mischkalkulation, mal gibt es mehr, mal weniger. Wenn Sie einige Varianten in der Vorplanung zu untersuchen haben und den Entwurf als "vollständige konstruktive Lösung" verstehen und nicht "nur" als "Eingabeplan", dürfte da auch gar nicht so viel übrigbleiben...

Natürlich bleibt es Ihnen unbenommen, bei wesentlichen durch Dritte (z.B. den Bauherren) erbrachten Teilleistungen die Prozentpunkte entsprechend zu reduzieren oder auf die Nebenkostenerstattung zu verzichten. Auch die Honorarzone können Sie nach Ihren Erfahrungen vielleicht mit Hz IV unten ansetzen (bei öffentlichen Auftraggebern bekommt man sowieso kaum mal mehr als den Mindestsatz einer Honorarzone).

Einen "Rabatt" sollten Sie aber in dieser Form niemals in Erwägung ziehen, schon gar nicht schriftlich! Das schafft Begehrlichkeiten beim Bauherrn, der Sie evtl. sogar als unseriös einstuft (es sei denn, sein Zahnarzt bietet ihm auch ständig 5% Rabatt an, damit er bei ihm Patient bleibt). und es verdirbt die Moral und die Preise. Tun Sie sich und uns das bitte nicht an!

Mit freundlichem Gruß
Friedhelm doell
Beratender Ingenieur
www.doellconsult.de

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Herzliche Grüße
Friedhelm Doell
Beratender Ingenieur
HOAI-Sachverständiger
www.doellconsult.de

Sie müssen mindestens den VON-satz nehmen!!!
Zwischen VON- und BIS-Satz sind Sie Flexibel. :-)

Wenn Sie also unbedingt wollen, dann bieten Sie einen Satz an, der etwas unter Ihrem Mittelsatz liegt.

Aber keine RABATTE !!!!!!!
Hierzu schließe ich mich meinem Vorredner an.

Freuen Sie sich doch lieber, daß Sie mal einen guten Auftrag bekommen!!!!!!!