Guten Tag,
wir haben für den Dachausbau meines Elternhauses bzw. für einen kleinen Anbau, zwecks eigenem Treppenaufgang, einen Architekten beauftragt. Wir schlossen einen Architektenvertrag mit ihm, indem vereinbart wurde, dass er von LP 1 bis zur Bauleitung zuständig ist, bez. dieses Bauvorhabens. Vor Unterschrift des Vertrages fragten mein Mann und ich, ob uns ungefähr die Gesamtkosten für diese LP sagen kann. Er meinte ca. 15.000 Euro. Das erschien uns i.o. Wir unterzeichneten also den Vertrag und bekamen kurz darauf die erste Kostenkalkulation für alle Gewerke & Architektenleistungen. Die Architektenleistungen lagen dann bei 16.000 Euro ca. zzgl. Statik 1500 Euro und diverse kleinere Positionen für techn. Ausrüstung etc. Wie gesagt, im Vertrag wurde vereinbart LP 1-8. Da uns allerdings die Kosten für die gesamten Gewerke erst mit ca. 1200 Euro pro qm angegeben wurden und schließlich um ein vielfaches höher lagen, entschieden wir uns, sehr viel Eigenleistung zu erbringen, da wir Gott sei dank so ziemlich jeden Handwerksmeister in der Familie haben. Unser Architekt meinte daraufhin, das wäre ja keine Problem, wir könnten alle möglichen Vertragsinhalte jederzeit ändern, d.h. auch LP nachträglich streichen wie z.b. Bauleitung. Wir zahlten im nach Erhalt der Baugenehmigung 5800 Euro, allerdings wie er sagte "BAT", wobei das nicht unsere Idee war, sondern auf sein Drängen hin so geschah. Ich bestand jedenfalls auf einer Rechnung über zumindestens 1.000 Euro, damit ich ein bisschen Sicherheit habe. Dann fertigte er die Ausführungsplanung an, allerdings nur für das Dach (Zimmerer & Dachdecker), machte dafür ebenfalls Ausschreibungen etc. die restlichen Arbeiten fielen für ihn komplett weg, da wir dies auf Grund der Eigenleistung nicht mehr benötigten. D.h. ungefähr 60 % der normalen Architektenleistung hatte er gar nicht mehr zu bringen. Ich vereinbarte dann ebenfalls mit ihm, dass wir die Bauleitung selber übernehmen, da durchaus machbar für handwerlich Versierte. D.h. mindestens 31 % des Honorars müssten ebenfalls subtrahiert werden. Das Ende vom Lied ist, das wir nun eine Rechnung vom ihm bekamen, für die Ausführungsplanung (ohne Ausschreibungen und Vergaben) die mir ziemlich merkwürdig vorkommt. Wenn ich die erste und die neue Rechnung addiere, komme ich schon auf 17.000 Euro, für LP 1-5 obwohl er für LP 1-8 komplett ca. 16.000 Euro veranschlagt hatte Das kann doch nicht korrekt sein? Vielleicht kann mir hier jemand weiter helfen, danke schön!

Guten Tag Othello,

Sie haben zwar viel geschrieben, aber wenig Fakten mitgeteilt, anhand derer man die Rechnung bewerten könnte.
Hierzu sind weitere Informationen nötig:
Handelt es sich bei der Rechnung um eine Honorarschlussrechnung oder um eine Abschlagsrechnung?
Werden Dachauabau und Anbau separat abgerechnet?
Wie hoch sind die anrechenbaren Kosten angesetzt?
Welche Honorarzone?
Welcher Honoraransatz?
Umbauzuschlag?
Mitzuverarbeitende Bausubstanz?
Welche Leistungsphasen werden abgerechnet?
Werden die Nebenkosten nach einem Prozentsatz abgerechnet; wenn ja, wie hoch?

Alle diese Angaben müssten Sie aus der letzten Rechnung entnehmen können.
Eine Aussage zur Richtigkeit der anrechenbaren Kosten kann dann zwar immer noch nicht erfolgen, da man dazu die verschiedenen Kostenermittlungen benötigt, aber die restlichen Angaben könnten von der Höhe her eingeschätzt werden und damit auch die Rechnungssumme überprüft werden.

Letzteres könnte Sie übrigens auch selbst mit dem HOAI Rechner in der linksstehenden Leiste überprüfen.

Gruß
bento