Sehr geehrte Damen und Herren,
darf ein Architekt bei Gewerken, die vom Bauherren selbst ausgeführt werden höhere Kosten abrechnen wenn der Bauherr z.B. anstelle von normalen Fliesen, die in der ersten Kostenschätzung errechnet wurden, nun selbst Granitfliesen verlegt ?
Ist er berechtigt hier bei allen Gewerken höhere Kosten anzusetzen nur weil der Bauherr (in diesem Falle ich) etwas höherwertiges MAterial einsetze ?

Ist er außerdem berechtigt die Kosten für Außenanlagen zur Grundlage seiner Honorarrechnung heranzu ziehen wenn er diese nicht plant ?
er hat lediglich das Baugesuch erstellt, auf dem natürlich der Bauplatz mit eingetragen ist (Standard).


Vielen Dank für Ihre Antwort.

Zunächst sind sämtliche Kosten gemäß § 10 HOAI zu ermitteln. Es spielt grunsätzlich keine Rolle, wer die Bauleistung erbracht hat.

Dies erscheint auf den ersten Blick ungerecht, ist es aber nicht: Wenn der Bauherr teilweise selber baut und der Architekt diese Leistungen nicht überwacht (Leistungsphase 8 aus § 15 HOAI), dann ist der Prozentsatz aus § 15 Abs. 1 Nr. 8 HOAI angemessen zu reduzieren - damit reduziert sich auch das Honorar.

Bei anderen Gewerken höhere Kosten anzusetzen verbietet sich von selbst. Angesetzt werden bei der Kostenfeststellung die tatsächlich entstandenen Kosten - nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Kosten der Außenanlagen können nur angesetzt werden, wenn die Außenanlagen planerisch berücksicht werden (§ 10 Abs. 5 HOAI). Bei dem Baugesuch werden die Außenanlagen möglicherweise insofern berücksichtigt, daß Parkplätze gemäß Landesbauordnung nachzuweisen sind. Das alleine rechtfertitgt kaum, von Planungsleistungen bei Freianlagen auszugehen.

So long...

Miky

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Miky